Der zeitgemässe und funktionale Neubau mit seiner markanten Fassade aus gewelltem Beton wurde von der Zürcher Planungsgemeinschaft Meier Hug Architekten AG und Semadeni Architekten entworfen. Von der Höhe her der benachbarten Kirche St.Maria Neudorf untergeordnet, verweist das Museum mit seiner gezackten Dachlandschaft auf die Formensprache der Gebäude im Botanischen Garten und fügt sich so ideal in die Umgebung ein. Die für ein Museum aussergewöhnlich grossen Fenster gewähren einen ersten Blick ins Innere und erzeugen dank des Tageslichts eine angenehme Atmosphäre. Auf rund 2000 m² Fläche bietet die modern gestaltete Dauerausstellung mit begehbaren Raumbildern Lernerlebnisse zu unterschiedlichen Themen. Dabei fällt als Erstes das offene Ausstellungskonzept auf, die meisten Objekte können von ganz nah betrachtet werden. Wenn der Objektschutz unumgänglich ist, werden Glasvitrinen eingesetzt. Interaktive Stationen vermitteln interessante Zusatzinformationen und animieren zum Selberentdecken.
Das Museumsangebot wird seit Januar 2018 durch den anregend gestalteten Park bereichert. Er verbindet das Dreieck zwischen Museum, Kirche und Botanischem Garten und lädt zum Verweilen ein. Ausserdem ergänzen ein Museumscafé, die Publikumsbibliothek und ein gut assortierter Shop den Ausstellungsbetrieb.
Die Sammlungen des heutigen Naturmuseums blicken auf eine lange Geschichte zurück. Vor dem Einzug in die Räume des 1877 eingeweihten Kunklerbaus im Stadtpark wurden sie zuerst in der Stadtbibliothek Vadiana, später im Rathaus und in der Kantonsschule beherbergt. Mit der Strategie der Stadt St.Gallen «Drei Museen – drei Häuser» begann das letzte Kapitel der Reise und endete im November 2016 im eigenen Museumsgebäude im Osten der Stadt.
1623: Das erste Objekt, ein Nilkrokodil, wird der Stadtbibliothek geschenkt und im damaligen Naturaliencabinet im St.Katharinen ausgestellt.
1819: Die Naturaliensammlung muss wegen Platzmangels ihre Räume im St.Katharinen verlassen und erhält ein Zimmer im Rathaus.
1846: Das Naturmuseum wird am 28. September 1846 gegründet und Jacob Wartmann zum ersten Direktor gewählt.
1856: Die stark gewachsene Sammlung erhält Räumlichkeiten im neuen Kantonsschulgebäude am Oberen Brühl, der heutigen Kantonsschule am Burggraben.
1877: Das Museum zieht in den Kunklerbau am Rand des Stadtparks. Es beinhaltet die Naturaliensammlung sowie die Kunst-, die historische und die völkerkundliche Sammlung.
1911: Zusätzliche Ausstellungsräume im nahe gelegenen Kirchhoferhaus (Heimatmuseum) kommen hinzu.
1921: Das Historische Museum im Stadtpark wird eröffnet. Seit dieser Zeit sind nur noch Natur und Kunst unter einem Dach.
1971: Das baufällige Museumsgebäude wird geschlossen, die Sammlungsbestände werden schrittweise in verschiedene Liegenschaften der Ortsbürgergemeinde ausgelagert.
1987: Das restaurierte und erweiterte Natur- und Kunstmuseum mit dem neuen unterirdischen Sammlungsdepot wird eröffnet.
2005: Dem Stadtrat wird eine Machbarkeitsstudie für ein neues Naturmuseum vorgelegt.
2012: Am 25. November sagt die Stimmbevölkerung der Stadt St.Gallen JA zu einem neuen Naturmuseum.
2014: Am 6. Februar beginnt der Bau des neuen Naturmuseums.
2016: Am 12. November wird der Neubau des Naturmuseums an der Rorschacher Strasse eröffnet.
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr.
Mittwoch bis 20 Uhr